Heimatmuseum Marktl am Inn

Eine reichhaltige Sammlung für Marktl und Umgebung


Bürgermeister und Kaufmann Karl Beck und Oberlehrer Anton Steinherr, die Gründer des Heimatbundes und des Heimatmuseums zu Marktl.

Der Heimatbund Marktl e.V. wurde am 22. Mai 1925 im Gasthaus Straßer unter Führung von Beck und Steinherr von 15 Marktler Bürgern gegründet. Gewählt wurden damals: Karl Beck zum Vorsitzenden, Ludwig Kolbinger zum stv. Vorsitzenden, Anton Steinherr zum Schriftführer und Archivar sowie Georg Selbertinger zum Schatzmeister.

1928 zählte der Verein bereits 80 Mitglieder. Die monatlichen Heimatabende wurden im Gasthaus Oberbräu abgehalten, für die sogenannten
Unterhaltungsabende wechselte man zum Unterbräu und Strasser. Neben geschichtlichen und religiösen Themen wurde auf den Versammlungen des Heimatbundes regelmäßig gesungen, musiziert oder Theater gespielt. 
1931 hatte der Heimatbund mit seiner Ausstellung "Gewerbe und Kunst" großen Erfolg. 66 Handwerker und Künstler zeigten ihre Fähigkeiten. Über 700 Besucher bestaunten die Ausstellungsobjekte.
In der nationalsozialistischen Zeit wurden die Themen der Heimatabende meist der politischen Ideologie untergordnet.
Von 1938 bis 1948 ruhte die Arbeit des Heimatbundes. 
1949 hauchte Karl Beck dem Heimatbund neues Leben ein und organisierte den ersten Georgi-Umritt nach dem Krieg.
Ab 1955 trat der Heimatbund wieder regelmäßig durch "Familienabende" an die Öffentlichkeit. 
1966 folgte Karl Beck jun. als 1. Vorsitzender.
1973 inventarisierte Josef Diblik, der 1947 als Heimatvertriebener nach Marktl gekommen war, den gesamten Museumsbestand.
1970 gab Ortsheimatpfleger Josef Seidl-Ainöder zum ersten Mal die "Marktler Geschichtsblätter" heraus, die bei der Bevölkerung auf großes Interesse stießen. Seit über 54 Jahren informieren die Geschichtsblätter die Marktler Bevölkerung über die vielfältigsten heimatgeschichtlichen Themen.


Josef Diblik war 38 Jahre Schriftführer und Kassier des Heimatbundes. 
Josef Seidl-Ainöder gab jahrelang die Marktler Geschichtsblätter heraus.

1990 erfolgte eine gründliche Renovierung und Neugestaltung des Museums durch Josef Gaßner und Otto Kreil.
1994 übernahm Josef Gaßner das Amt des Museumsleiters und Ortsheimatpflegers. In seiner Ära schenkte Papst Benedikt XVI. dem Heimatmuseum für die Rückführung des Taufsteins aus dem Heimatmuseum in die Pfarrkirche persönliche Gegenstände: Einen Kelch, eine Patene und eine Scheitelkappe (Pileolus).

Josef Gaßner leitete das Heimatmuseum 15 Jahre lang bis zu seinem Tod 2009 mit großem Engagement. Vor allem in den turbulenten "Papstjahren" nach der Wahl des in Marktl geborenen Joseph Ratzingers zum Papst Benedikt XVI. am 19. April 2005 und dem Papstbesuch am 11. September 2006 in Marktl hat er den großen Besucheransturm aus dem In- und Ausland dank eines unermüdlichen Museumsteams mit Bravour gemeistert.


Im Jahr 2000 gab es in der Vorstandschaft aus Altersgründen einen Generationenwechsel: Otto Kreil (1. Vorsitzender), Dr. Wilhelm Schmid
(2. Vorsitzender) und Elvira Beitz (Kassiererin) traten zur Wahl nicht mehr an. Neu in den Vorstand gewählt wurden:
Josef Straßer als 1. Vorsitzender, Franz Sprüderer als 2. Vorsitzender, Georg Remmelberger als Kassier, Fritz Riedel als Schriftführer (bereits seit 1993 im Amt).

Im Jahr 2025 steht das 100-jährige Gründungsjubiläum des Heimatbundes an.